Man denkt ja immer, nichts geht über das Obst an sich. Das komplette Stück pralle Natur, das man von seiner Hülle befreit und dann herzhaft reinbeisst. Bei Orangen zumindest scheint das etwas anders zu sein. Forscher der Uni Hohenheim fanden heraus, dass der menschliche Körper einen direkteren und damit besseren und vollständigeren Zugriff auf die Orangennährstoffe hat, wenn er ihn als Saft erhält.
Der Orangensaft, der in letzter Zeit aufgrund seines hohen Zuckergehaltes (er hat 80g Zucker in einem Liter- das sind stolze 27 Würfelzucker) oft in eine Ecke mit den Softdrinks gestellt wird ist zumindest teilrehabilitiert. Bei mindestens einem Nährstoff liegt er deutlich vorne: bei den Carotinoiden (Vorstufe von Vitamin A). Das haben die Forscher eindeutig nachgewiesen. Pasteurisierter Saft, der zur besseren Haltbarmachung erhitzt wird, ist dem frisch gepressten eine zusätzliche Nase voraus. Die Bioverfügbarkeit (=wieviel der Körper anteilig aufnehmen kann vom Angebot) liegt beim pasteurisierten Saft ca. 4mal so hoch wie beim frischen Obst.
Das ist nachgewiesen, jedoch nur ein winzig kleiner Baustein und sicher kein Grund, kein Obst mehr zu essen. in den Früchten schlummern noch viele wichtige, vielleicht noch unbekannte Vitalstoffe.