Beim Reizdarm handelt es sich um ein Syndrom, eine Ansammlung von bestimmten Symptomen. Dies bedeutet, dass es nicht eine eindeutig diagnostizierbare Erkrankung ist. Die Diagnose wird nach dem Ausschlussverfahren erstellt. Ernsthafte Erkrankungen wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Blinddarmentzündung werden geprüft und wenn diese bei den bestehenden Symptomen nicht vorliegen, wird die Diagnose Reizdarm gestellt. Zu den typischen Symptomen gehören Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfälle und Verstopfungen, oft im Wechsel. Stress ist häufig der Auslöser eines Reizdarmes. Der Darm hat ein eigenes Nervensystem und ist damit extrem anfällig für Stress. Der Reizdarm ist möglicherweise ein Anzeichen für starken körperlichen Stress gekoppelt mit einem weiteren Auslöser. Zu diesen weiteren wichtigen Faktoren bzw. Auslösern gehören:
• eine gestörte Immunreaktion im Darm
• Bakterielle Infektionen z.B. durch Campylobacter jejuni
• Motilitätsstörungen (die Peristaltik des Darms ist aus dem Gleichgewicht)
• sehr häufig eine Störung der bakteriellen Flora nach Einnahme von Antibiotika
Zu den Veränderungen am Darm selbst, die man beobachten kann gehören:
• Immunaktivität des Darms steigt an
• Durchlässigkeit der Schleimhaut ist erhöht
• gestörte Darmbeweglichkeit
Hier noch einmal die wichtigsten Fakten rund um den Reizdarm in einem kurzen Film:
Oft steigt die Serotoninausschüttung an, wodurch die Schmerzempfindlichkeit deutlich erhöht ist.
Ziel der Ernährungsberatung beim Reizdarmsyndrom ist es, dem Patienten einen für ihn verträglichen individuellen Fahrplan zu erstellen. Es geht dabei nicht um strenge Verbote, sondern um eine an den Symptomen orientierte Linderung der Beschwerden und um eine Behebung von möglichen Mangelzuständen.